Bund und Länder haben gestern auf einen dauerhaften Nachfolger des 9-Euro-Ticket geeinigt, das so genannte Deutschlandticket für 49 Euro im Monat. Was bringt das? Und vor allem, was hab ich davon? Ist es geeignet, Autofahrer zur Nutzung von Bus und Bahn zu animieren? Die Kritik wird lauter…
Das 9-Euro-Ticket habe ich mir gekauft, für alle drei Monate, in denen es gegolten hat. Zweimal im Monat mit dem Bus in die City, schon hat sich das gerechnet. Mit dem Deutschlandticket für 49 Euro müsste ich schon zehnmal in die Stadt fahren, das übersteigt mein Bedürfnis für die ÖPNV-Nutzung bei Weitem.
Ich denke, das Ticket wird keinen Berufspendler vom Auto weg und hin zu Bus und Bahn bewegen. Schon allein, weil das Angebot des ÖPNV nicht ausreichend ist und man zum Teil mehr als doppelt so lange unterwegs ist, als mit dem Auto. Trotz Dauerstau auf deutschen Straßen.
Es wird zurecht kritisiert, dass Hartz IV Empfänger und Geringverdiener sich das Ticket nicht werden leisten können. 49 Euro seien für diese Menschen viel Geld. Auch für Schüler und Studenten ist das Ticket eher nicht erschwinglich. Da müsse nachgebessert werden mit Schüler- und Sozialtickets, so die Kritiker. Ich stimme hier zu. Das Schokoticket für Schüler kostet weniger, ist aber nur im Bereich des VRR gültig.
Rentieren wird sich das Deutschlandticket für Vielfahrer, die heute teure Monatskarten wie Ticket 2000 für über einhundert Euro nutzen. Die sparen natürlich eine Menge Geld. Auch für Touristen, die z.B. eine Städtetour machen wollen, ist das Deutschlandticket interessant. Vor allem, wenn es einen Monat ab Kauf gilt, und nicht an den Kalendermonat gebunden ist.
Für mich selbst ist das Ticket nur in Ausnahmefällen interessant, wenn ich wirklich mal mit dem ÖPNV etwa weiter weg will. Einmal nach Köln oder Düsseldorf reicht da nicht, da muss schon mehr bei rumkommen.
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- U-Bahnen auf dem Abstellgleis: Michael Römer/Pixabay | Pixabay License
- S-Bahn Header: Erich Westendarp/Pixabay | Pixabay License
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