Heute soll in Oslo feierlich der Friedensnobelpreis vergeben werden. Nur: An wen eigentlich? Der geehrte selbst, der chinesische Bürgerrechtler Liu Xiaobo, sitzt in China in Gefängnis, seine Frau steht unter Hausarrest.
Dazu findet das alles vor immer weniger Gästen statt, weil die Angst vorm Chinesen wohl größer ist, als die eigene Stärke. In der WAZ stand heute folgender Kommentar zum Thema, den ich sehr gut finde:
Nobelpreisvergabe in Oslo
Der Wert der Freiheit
Gudrun Büscher
Es gibt Ereignisse, da spricht das Nicht: Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo wird seine Auszeichnung heute nicht entgegennehmen. Der chinesische Dissident und Menschenrechtler sitzt wegen Anstiftung zur Untergrabung der chinesischen Staatsgewalt in Haft.
Seine Frau kann auch nicht kommen. Sie steht unter Hausarrest. Selbst Freunde und Verwandte dürfen nicht nach Oslo ausreisen. Ähnlich erging es nur dem deutschen Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky unter Adolf Hitler.
Von den 64 Botschaftsvertretern aus aller Welt, die zur feierlichen Preisverleihung eingeladen sind, wollen 18 nicht erscheinen. Die Diplomaten haben abgesagt oder sind „zurzeit verreist“. Russland ist darunter, Serbien, die Ukraine, aber auch Saudi-Arabien, Afghanistan, Kolumbien, Iran, Irak, der Sudan, Kuba und die Philippinen beugen sich dem Druck, nachdem chinesische Politiker den Teilnehmern der Feier mit „Konsequenzen“ gedroht hatten.
Die Zeremonie der leeren Stühle ist eine Offenbarung. Sie sagt alles über Mut und Feigheit und den Wert der Freiheit im Jahr 2010.
Ich finde, mit dem letzten Satz trifft Frau Büscher den Nagel genau auf den Kopf. Auch wenn unter den Absagern der ein oder andere Gesinnungsgenosse Chinas ist, Russland hatte schon immer Angst vor der „gelben Gefahr“.
Den anderen gebe ich mal einen dokumentierten Satz des früheren Torhüters des FC Bayern München mit auf den Weg:
Eier! Wir brauchen Eier!
Genau daran scheint es den Herren Diplomaten nämlich zu fehlen. In diesem Sinne…
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