Als ich gestern Abend zur Nachtschicht fahren wollte, kam ich zunächst mal nicht weit. Nach wenigen hundert Metern der knapp zwei zu bewältigenden Kilometern war die Straße von einem quer stehenden Polizeiauto mit Blaulicht gesperrt.
Als ich nach einer kleinen Stadtrundfahrt schließlich auf der Arbeit angekommen bin, machte ich mich erst mal via Facebook schlau, was da los ist. Zunächst wurde ich allerdings nicht fündig, die üblichen Klatschbasen schwiegen noch.
Allerdings stieß ich auf einen ganzen Haufen Meldungen, die Bottrop betreffen. Los ging es wohl in Kirchhellen am Heidesee 1. Dort hat die Feuerwehr ein Auto aus dem Wasser gezogen, und niemand weiß, wie das denn wohl da rein gekommen ist. Wir sind selbst recht häufig am Heidesee spazieren, die Zuwegungen sind für gewöhnlich mit Schranken versperrt. Die Polizei ermittelt…
Dann brannte in der Innenstadt eine Pommesbude aus 2, wobei auch hier die Ursache noch unbekannt ist. Die Hitzeentwicklung soll so stark gewesen sein, dass in der Umgebung mehrere Fensterscheiben platzten, wie auf Facebook zu lesen war.
Dann kamen endlich Infos zur Sperrung der Welheimer Mark und dem Brandrauch, den ich von der Arbeit aus sehen konnte. Dass das zwei verschiedene Ursachen hatte, war mir zunächst auch nicht klar. Aber es waren zwei parallele Einsätze für Polizei und Feuerwehr: Die Sperrung, die mich zu einem Umweg zwang, begründet sich wohl in einem Leck in einer Gasleitung 3.
Da weiß ich noch nichts Genaues, nur, dass ich über die Torkamera an der Einfahrt zur Kläranlage Bottrop immer mehr Feuerwehr und Rettungswagen in Richtung unserer Siedlung habe fahren sehen. Mit Blaulicht. Das Foto habe ich auf Facebook geklaut, es stammt von Markus Kleer.
Am Morgen, zum Feierabend, war nichts mehr von dem Einsatz zu sehen.
Das bedeutet aber auch, dass der Brandrauch von woanders her kommen musste. Meine Frau sagte am Telefon, dass sie vorn von der Küche aus keinen Rauch sehe, das wäre aber die Richtung des Feuerwehraufgebotes in der Welheimer Mark. Dafür sehe sie Rauch hinten raus, aus dem Wohnzimmer. Und richtig, gegenüber dem Südring-Center brennt es 4. Man sprach hier von einer Autowerkstatt, den Bildern auf Facebook nach brennt da jedoch ein Wohnhaus. Werde da wohl nachher mal vorbei fahren und mit das anschauen.
In einem Kommentar zur einer der Facebook-Meldungen las ich auch noch davon, dass zeitgleich mit den Einsätzen in der Welheimer Mark und am Südring-Center auch am Alpin-Center Feuerwehr und Polizei aktiv wären. Dort soll es zu starker Rauchentwicklung gekommen sein. Hierfür hab ich allerdings keine weiteren Informationen finden können.
Update 18:30 Uhr: Das Gasleck war eine mutwillige Zerstörung an einer Kohlenmonoxidleitung der benachbarten Kokerei Prosper 5, das hochgiftige Gas war aber nur in der nächsten Umgebung des Lecks messbar. Ein Spaziergänger hat wohl das Zischen des entweichenden Gases gehört und die Polizei verständigt. Das Leck wurde in der Nacht repariert, insgesamt drei Polizisten mussten mit Verdacht auf Kohlenmonoxidvergiftung ins Krankenhaus. Wer die überirdische Pipeline angebohrt hat, ist nicht bekannt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Brand gegenüber dem Südring-Center war denn tatsächlich eine Autowerkstatt 6. Deren 300 m² brannten wohl in voller Ausdehnung, der brennende Dachstuhl auf den Facebook-Fotos gehört wohl mit zu diesem Komplex.
Die WAZ berichtet in ihrem Artikel zum Brand in der Werkstatt auch noch von zwei weiteren Alarmen am späten Abend bzw. in der Nacht, die sich jedoch beide als Fehlalarme herausstellten. Dazu wird wohl auch die Geschichte am Alpin-Center gehört haben, denn zu der angeblichen Rauchentwicklung dort habe ich keine weiteren Meldungen gefunden.
Ich zitiere die WAZ:
In der Nacht war die gesamte Feuerwehr der Stadt Bottrop, das örtliche THW und DRK an den verschiedenen Einsatzstellen eingebunden. Insgesamt mit ca. 300 Einsatzkräften, so die Bottroper Wehr. Erschöpfte Kräfte mussten abgelöst werden und auch logistisch war die Nacht eine Herausforderung.
Notes:
Bildquellen
- Feuerwehr in der Welheimer Mark: Markus Kleer
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