Wir befinden uns derzeit im wenig beachteten Europawahlk(r)ampf, und in diesem Rahmen trat dieser Tage der Boss der Affen für D-Mark (AfD) hier in Bottrop auf, begleitet von einigen Gegendemonstranten.
Wie heute in der WAZ zu lesen war, haben u. A. Linke und Piraten dazu aufgerufen, die Veranstaltung der AfD und den Auftritt von Bernd Lucke zu stören. Polizeikräfte mussten die AfD-Anhänger von den Gegendemonstranten trennen.
Ja Kinners, wo leben wir denn hier? Nicht, dass ich die Affen für D-Mark gut finden würde, aber sie sind eine zugelassene Partei in unserem Land. Als solche haben die Mitglieder natürlich auch das Recht, Wahlkampfveranstaltungen zu machen. Solche Veranstaltungen mit Trillerpfeifen und was weiß ich nicht alles zu stören, zeugt für mich davon, dass unsere angeblich demokratischen Parteien Angst haben. Angst vor Machtverlust (Linke, DKP…) oder davor, noch weiter in der Versenkung zu verschwinden (Piraten).
Ich bin der Meinung, dass man selbstverständlich deutlich machen darf, wenn man mit der Meinung oder Einstellung anderer nicht einverstanden ist. Aber deshalb deren Veranstaltungen zu stören, halte ich für ein No-Go. Ein gutes Beispiel sind die Gegendemonstrationen zu Neonazi-Aufmärschen im ganzen Land. Macht den hohlen Glatzen klar, dass wir sie nicht wollen, aber bleibt fair dabei. Die „demokratischen“ Parteien, die hier nun gegen die AfD aufgelaufen sind, hätten sich auch fair verhalten dürfen.
Nicht, dass ich die Affen für D-Mark gut finden würde, aber Demokratie geht anders. Bei der Kommunalwahl haben sich die in Bottrop ankreuzbaren Alternativen jedenfalls auf ein Minimum reduziert, da die meisten scheinbar nur solange demokratisch sind, wie man ihnen nicht ans Bein pinkeln will. Besonders schade finde ich, dass ausgerechnet die Piraten, bei denen ich noch immer Mitglied bin, da mitmachen und somit in Bottrop für mich nicht wählbar sind. Und wenn man schon die eigene Partei nicht mehr ohne schlechtes Gewissen empfehlen kann, muss die ja schon tief gesunken sein.
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