Eine Country-Music-Show mit witziger Geschichte gefällig? Dann auf nach Dortmund und im Hansa-Theater Südwind angeschaut. Anja und ich haben es eben gemacht und wir sind begeistert…
Die Geschichte ist schnell erzählt: Das Traumpaar aus „Vom Winde verweht“, Scarlett O’Hara und Rhett Butler, treffen sich nach zig Jahren zufällig in Nashville wieder. Beide über einhundert Jahre alt, aber doch gut erhalten. Fortan ziehen sie als „Re-United Rhett & Scarlett“ durch die Lande und machen Country Music. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht Rhett’s alte Liebe Lucy Tailor oder Scarlett’s Jugendliebe Ashley Wilkes, die plötzlich auftauchen. Scarlett und Rhett lieben und hassen sich, und letztlich gibt es natürlich ein Happyend.
Eine insgesamt recht witzige Geschichte, die wie im Hansa-Theater üblich in einzelnen Episoden gespielt wird. Dazwischen gibt es immer wieder Musik. Live gesungen von den vier Darstellern, begleitet von der Band „Gringos Fate“, die an gleicher Stelle auch die Johnny-Cash-Night begleitet.
Das musikalische Programm hat es in sich: Country-Rock, Folk, Blues, Swing, von den 1960er Jahren bis heute. Eine sehr breitbandige, aber sicher gelungene Mischung. „Summer Wine“ z. B. von Nancy Sinatra und Lee Hazlewood, oder auch „Redneck Woman“ von Gretchen Wilson gehören ebenso zum Programm wie John Denver’s „Country Roads“ oder der berühmte „Ghostrider In The Sky“ oder der „King Of The Road“ von Roger Miller.
Ich bekomme die ganze gute Musik gar nicht mehr auf die Reihe, ich muss da glaub ich mal ne Playlist anfordern. Was mir aber ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist die unglaubliche Stimme von Katja Kutz, als sie mit ordentlich Pfeffer in der Stimme und trotzdem gefühlvoll Nancy Sinatra’s „Bang Bang“ zum Besten gab. Auch staunte ich, wie gut „Jolene“ klingen kann, wenn das Lied nicht von Dolly Parton’s Quietschestimme intoniert wird…
Aber was soll ich sagen? Fahrt hin, Leute, schaut es Euch an! Es lohnt sich auf jeden Fall. Wie vielseitig Hauptdarsteller Christoph Nitz ist, habe ich zuletzt bei meinem Bericht über die Janis-Joplin-Revue im Hansa-Theater geschrieben. Zu Scarlett O’Hara-Darstellerin Katja Kutz muss ich auch nicht mehr viel sagen, die Frau ist einfach spitze.
Aber auch Agnes Kotucz konnte als Lucy Tailor überzeugen. Schauspielerisch zumindest, zu singen hatte sie nicht viel. Das bisschen war aber auch gut, da wird später in anderen Stücken sicher noch mehr kommen. Und Tobias Levenig überzeugte in mehreren Rollen schauspielerisch und gesanglich. Ich bin von allen vier Darstellern recht angetan.
Die Band „Gringos Fate“ hat mich ja schon bei der Johnny-Cash-Geschichte überzeut, und auch im Südwind zeigten die drei grandiosen Musiker, was sie können. Ich freue mich hier auf den 30. Mai, wenn die Band mit ihrem Frontman Christoph Nitz in Hansa-Theater ein Konzert gibt. Das wird sicher auch ein interessanter Abend.
However, genug gequatscht. Ab nach Dortmund mit euch, am 5. April gibt es in der laufenden Spielzeit noch einem den Südwind in Hörde.
Weitere Informationen, Preise und Karten gibt es auf der Homepage des Hansa-Theater.
Danke für den Tipp! Hört sich toll an. Ich hab davon (komischerweise) noch nichts gehört, aber es würde mich sehr interessieren. Ich bin ansonsten nicht so der Fan von klassischem Theater, aber ein „Country-Theater“ mit Live Musik wär genau mein Ding. Weißt du, ob es noch gespielt wird bzw. wielange noch?
LG
Heute ist der Spielplan für die kommende, im September beginnende Spielzeit 2014/2015 im Hansa-Theater erschienen, da steht Südwind, aber auch Ring of Fire einige Male drin. Ich werde das nachher mal in meine Event-Seite einpflegen, schau später einfach mal rein.