Das Horizont-Observatorium auf der Halde Hoheward in Herten ist sicher den meisten im Ruhrgebiet bekannt. Selbst von der Kläranlage Bottrop aus ist es bei schönem Wetter zu sehen.
Obwohl wir bereits mehrmals in der Nähe an der Zeche Ewald waren und ich auch mit dem Fahrrad die benachbarte Halde Hoppenbruch erklommen habe, auf der Halde Hoheward waren wir bisher noch nie. Also beschlossen wir heute, das angesagte gute Wetter zu nutzen und uns auf die Drahtesel zu schwingen.
Die Kinder wollten heute nicht mit, also fuhren Anja und ich alleine. Zunächst am Rhein-Herne-Kanal entlang bis in den Emscherpark in Essen Karnap, dann wechselten wir die Kanalseite und fuhren durch den Nordsternpark bis zur Schleuse Gelsenkirchen.
Im Nordsternpark wird eine der Kanalbrücken saniert, deshalb ist der Radweg am Kanal in diesem Bereich eigentlich gesperrt. Wir fuhren trotzdem durch und beschlossen dann, auf dem Rückweg oben durch den Park zu fahren. Der Radweg hier unten ist in einem erbärmlichen Zustand.
An der Schleuse Gelsenkirchen fuhren wir zunächst in den Weg ein, der am Kanal weiterführt. Dann wendeten wir jedoch, weil der Weg scheinbar auch gesperrt ist. Über die Schleuse ging es dann rüber an die Emscher, und da stellt ich fest, wie lange ich nicht mehr in dieser Ecke war. Die Straße parallel dem Kanal war als Baustraße ausgeschrieben, eigentlich hätten wir hier gar nicht herfahren dürfen. Sind wir trotzdem, um dann festzustellen, dass der Emscherradweg wegen des Kanalbaus gesperrt ist.
Wir mussten also Straße fahren, nur die ausgeschilderte Umleitung über die Emscherstraße ist selbst Baustelle. Der Gehweg zugeparkt, wir mussten auf der Straße fahren. Die ist im Moment nur einspurig als Einbahnstraße zu befahren, zum Glück in unsere Richtung. Aber die Autos stauten sich hinter uns, weil kein Platz zum Überholen war. Als der Gehweg frei wurde, haben wir die nächste Bordsteinabsenkung genutzt, um auf dem Gehweg weiterzufahren. Bis zur Hauptstraße oben, dann Rechts und vor der Emscherbrücke die Straße überqueren und auf dem Emscherradweg weiter Richtung Herten.
Nun führt der Weg nach ein paar Kilometern nach links von der Emscher weg, hatte ich von vor vier Jahren noch anders in Erinnerung. Ich hatte zwar das GPSr am Lenker, das sollte jedoch nur den Track aufzeichnen. Ich hatte für das Ziel keinen Wegpunkt, zu dem ich hätte navigieren können. Also fuhren wir den roten Schildern in Richtung „Landschaftspark Hoheward“ nach und standen plötzlich vor dem Heck eines LKW. Hier wurde mit deinem Ladekran Bruchholz wohl noch vom Pfingstunwetter abgeladen und am Wegesrand deponiert. Sackgasse…
Ein anderes Radfahrerpaar, welches dazu kam, beschrieb uns eine Alternativroute. Danke, wir fuhren also bis zur letzten Abzweigung ein Stück zurück und folgten der Beschreibung. Allerdings haben wir da wohl etwas falsch verstanden und landeten irgendwo in… ja, wo waren wir eigentlich? Noch in Gelsenkirchen, oder schon in Herten? Also fragen, und eine weitere Beschreibung bekommen.
Anyway, wir kamen jetzt zielstrebig zur Halde Hoheward und mussten jetzt nur noch da rauf. Und hier lag das Problem, wir hatten schon 25 km in den Beinen und haben eigentlich nicht die Power, da jetzt noch raufzustrampeln. Fehlendes Training…
Wir gingen es trotzdem an, Anja stieg jedoch bereits auf der ersten Rampe ab und schob ihr Fahrrad. Also stieg ich an der ersten Kehre ebenfalls ab und schob. Das war bald anstrengender als Fahren… Und Anja bekam auf halber Strecke Wadenkrämpfe, so dass wir zu einer Pause verdonnert waren.
Als wir endlich oben waren, wurden wir für die Mühen entschädigt. Vor uns lag das Horizont-Observatorium, wegen Rissen in der Stahlkonstruktion einsturzgefährdet und deshalb von einem Bauzaun umgeben. Ganz ran muss man eh nicht, denn sonst sieht man dieses imposante Bauwerk nicht in voller Pracht.
Wir machten hier oben eine ausgiebige Pause, ich machte ein paar Fotos mit der Handy-Kamera, und wir fuhren anschließend noch ans andere Ende des Plateau, um dort noch in Richtung Gelsenkirchen und Bottrop zu knipsen. Danach ging es zurück, um das Horizont-Observatorium herum und rüber auf das andere Plateau mit dem als Sonnenuhr fungierenden Obelisken. Auch hier gab es noch ein paar Fotos, bevor wir von hier aus die Abfahrt nach unten starteten.
Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, über die Drachenbrücke zu fahren, die die Halde mit Recklinghausen-Hochlarmark verbindet. Dann suchte ich auf dem GPSr den Wegpunkt „Zuhause“ und wollte mich, da ich keine Ahnung hatte, wo wir uns befinden, von diesem Helferlein führen lassen.
Jetzt begann ich mich richtig zu ärgern: Obwohl ich die OSM-Fahrradkarte auf meinem Oregon habe, sollte die Route trotz der empfohlenen Einstellungen nur an der Straße entlang führen. Das war das erste und auch das letzte mal, das ich mich von dieser Karte führen lasse. Als ich die ersten roten Wegweiser sah, die uns auf Radwegen Richtung Nordsternpark führten, beendete ich die Routenführung des GPSr.
Jetzt kamen wir auch da her, wo der Hinweg durch den LKW versperrt war, dann fuhren wir auf der Route weiter, die wir auf dem Hinweg genutzt haben. Um die Baustelle in Gelsenkirchen zu umgehen, bogen wir jedoch später nach links vom auf dem Hinweg aufgezeichneten Track ab, um der Beschilderung Richtung Nordsternpark zu folgen. So landeten wir am Kanal, ließen den Hafen Grimberg in Gelsenkirchen links liegen und fuhren bis zur Adenauerallee in Gelsenkirchen.
Hier endete der Radweg, wir überquerten auf er Brücke den Kanal und fuhren auf der anderen Seite weiter. Das Stück, welches an der Schleuse Gelsenkirchen auf dem Hinweg einen gesperrten Eindruck machte, war von der anderen Seite aus frei befahrbar. Hätten wie ein paar Stunden zuvor also auch schon leichter haben können…
Da wir jetzt nicht am Kanal entlang den Norsternpark passierten, sondern in diesen hoch fuhren, machten wir dort erst noch eine Pause, bevor wir dann auf dem kürzesten Weg nach Hause fuhren. Und hier erwartete uns nur der Hund, die Kinder waren aus. Wir wussten jedoch, wo sie waren bzw. mit wem sie sich treffen wollten. Alles gut.
Anja schnitt Brot auf und Tomaten in Scheiben, während ich kurz mit dem Hund nebenan aufs Feld ging. Dann machten wir es uns erst mal auf dem Balkon gemütlich und ließen uns die Tomatenbrote schmecken. So zur Ruhe gekommen, spürten wir unsere Knochen und wollten gar nicht mehr aufstehen. Sind wir dann doch irgendwann und ich schreibe jetzt diesen Blogpost hier. Gleich erst mal unter Wasser hopsen, hätte ich schon längst machen sollen…
Die Hoheward-Tour als GPS-Track
Tachodaten (Sigma BC 16.12 STS) | |
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Gefahrene Strecke: | 50,97 km |
Fahrzeit: | 3:32:15 h |
Durchschnittsgeschwindigkeit: | 14,41 km/h |
Höchstgeschwindigkeit: | 31,15 km/h |
Durchschnittliche Trittfrequenz: | — U/min |
Bildquellen
- Zeichen 237: gemeinfrei
- Fahrrad Header: Cowboy of Bottrop | CC BY-SA 3.0 de
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